Ägyptische Plagen
Ägyptische PlagenGebirg und Wüste Sinai
12. Oktober 2015 bei Hoffmann und Campe, Hamburg.
Dreizehn Gedichte
Mit Zeichnungen von Carl-Walter Kottnik
ca. 40 Seiten, Klappenbroschur
€ 15,- [D]/€ 15,50 [A]
ISBN 978-3-455-40510-1
Übersetzungen
Weitere Formate und Veröffentlichungen
E-Book "Ägyptische Plagen"

Gebirg und Wüste Sinai. 13 Gedichte
Als E-Book erschienen am 12.10.2015 bei Hoffmann und Campe
Kindle-Edition bei amazon.de: http://www.amazon.de
EPUB bei buecher.de: http://www.buecher.de
Über das Buch
Ein rettungslos Liebender, von den mindestens sieben Plagen der Sehnsucht beschwert. Alles ist ihm nichts und nichts alles, in jenen Tagen voller „Sonnenglut“ und „gnadenlos alttestamentarischen Nächten“.
Der Gedichtzyklus „Ägyptische Plagen“ entstand während Matthias Polityckis Wanderungen auf der Sinai-Halbinsel. Kongenial illustriert von Carl-Walter Kottnik, erscheint der 13 Gedichte umfassende Zyklus hier erstmals in einem besonders schön ausgestatteten Band.
Inhalt
Ägyptische Plage (I)
Der Büßer
Tritt nicht herzu, laß deine Schuhe an
Damals das Glück
Einiges über die Zudringlichkeit der Fliegen
Hoffnung auf einen Moment
Ägyptische Plage (II)
Rote Berge, weiße Wüste, egal
Sichergehen
Hinterm Felsen
Gelübde
Heilstein
Vor allem
Leseprobe
Damals das Glück
Djebel Abbas Basha
Die Male, da ich in dieser Zeit
glücklich war,
kann ich an einer Hand abzählen:
Momente großer Erschöpfung,
da ich keine Kraft mehr hatte,
an dich zu denken –
Momente am Ende langer Stunden,
die wir bergauf gestiegen und geklettert,
bergab darauf in eine Schlucht,
vorbei an verstaubten Palmen,
ausgetrockneten Wasserlöchern,
verrosteten Konservendosen,
ausgeblichnen Eselknochen,
und wieder bergauf –
bis wir irgendwann Pause machten.
Dann lag ich auf einem heißen Felsen
wie ein Tier,
blickte ins Tal hinab
und sah von all der Herrlichkeit nichts,
fühlte nichts mehr
als die Hitze des Steins,
wie sie von unten
in meine nasse Kleidung kroch.
Nicht an dich zu denken,
das war damals das Glück.
Pressestimmen
„Deutlich und eindrucksvoll. Der Leser leidet mit.“
(Christophe Fricker, Dichterbriefe/Folge 9, http://www.dasgedichtblog.de, 1/5/16)
„Suggestiver, eingängiger Sprachrhythmus, immer ein klein wenig verfremdet und gelegentlich mit einem Hauch Komik versetzt.“
(Dagmar Härter, Ekz-Bibliotheksservice, Januar 2016)
„Zeilen, die einen unmittelbar in diese archaische Landschaft katapultieren. […] Unweigerlich addieren wir beim Lesen und Hören Szenen hinzu, die wir aus den Nachrichten kennen, aus Korrespondentenberichten und Reportagen.“
(Gabi Rüth, Scala/WDR 5, 22/1/16)
„Im Ton sind diese Gedichte viel ernster, gebundener als die im dickeren Band [Dies irre Geglitzer in deinem Blick], nur gelegentlich mit ganz wenig Puderzucker bestreut durch einen eher achselzuckenden Sarkasmus, der dann aber sogleich befreiend wirkt.“
(Salli Sallmann, kulturradio/RBB, 26/11/15)
„’Dies irre Geglitzer in deinem Blick‘ und ‚Ägyptische Plagen. Gebirg und Wüste Sinai‘ enthalten alles, wofür man Matthias Politycki liebt und haßt: enorm präzise Beobachtungen menschlichen Verhaltens, eine an Dingfetischismus grenzende Beschreibungsfähigkeit, Humor und hellwache Form- und Sprachartistik.“
(Denis Scheck, Lesezeit/Deutschlandfunk, 19/8/15)