Die Sekunden danach
Die Sekunden danach
Februar 2009 bei Hoffmann und Campe, Hamburg.
144 Seiten, gebunden
€ 17,95 [D]/€ 18,50 [A]/sFr 31,90
ISBN 978-3-455-40145-5
Übersetzungen
(japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (japanisch/日本語) (englisch/english)
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E-Book "Die Sekunden danach"
Als E-Book erschienen am 22.7.2013 bei Hoffmann und Campe
Dateigröße: 885 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 128 S.
€ 5,99
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Über das Buch
Der Dönermann und die Badeschlappenschönheit, Dr. Daxenberger und das Verschwinden der Disteln, die gesammelten Ratschläge befreundeter Damen und die Traurigkeit des Kleingedruckten: Erstaunlich, was in Polityckis poetischen Welterkundungen alles gesagt, besungen und beschimpft werden kann, voller Wucht, Esprit und Eleganz – so alltagsinnig wird derzeit selten gedichtet.
Von der deftigen Büttenrede bis zum sublimen Parlando, von Sonett und Terzine über Ode und Hymnus bis zu Readymade, Rätsel, Lied und sogar Rollenpoesie – Formenvielfalt ist beim Sprachartisten Politycki seit je Programm –, hier ist unerschrocken auf den Punkt gebracht, worauf es wirklich ankommt im Leben: die Liebe wie der Tod, die großen Schicksalsschläge wie die verflixten Nichtigkeiten, bei denen sich am Ende alles in einem Schluck Rauch und Nebel verflüchtigt. Und das Schönste daran: Mit Politycki zwischen den Sekunden danach und denen davor zu verweilen, heißt immer auch, trotz allem Pathos angesichts unsrer tagtäglichen Katastrophen nicht den Humor zu verlieren, der selbst die schwersten Verse plötzlich ganz leicht macht.
Inhalt
Das Unglück
I. Ein Schluck Rauch und Nebel
Die Sekunden danach
Sonntagsgeräusche
Feierabend
Auch das noch (I)
einflüsterungdesinkubusaneinemfreitagabendaufderausgehmeile
Badeschlappenschönheit
Des Teufels Amulett
Fast eine Romanze (I)
Stammtischlers Unruh
Hymne auf den unbekannten Nachbarn
Synästhetisches Lamento
Fast eine Romanze (II)
Das leichte Leben
Es hat geregnet
Verregnete Tage
Mißliche Unterbrechung des Abends
II. Wilder Rhabarber
Blaue Blume
Schnellkursus Germanistik: So könnte eine schlechte Ballade anfan-gen
Konkrete Poesie der Postmoderne
Weniger guter Geruch
Die Traurigkeit des Kleingedruckten
Ode an das Müsli
Das Germknödelparadigma
Frühlingsgefühle
Erweiterung der Aufgabenstellung
Zehn Jahre später
Kleines Trostlied für Leute auf der Überholspur
Terzinen auf die Unvergänglichkeit
Nordkurve
Sechsundsiebzigkommasechs
Für ’n Köfte und ’n Ei
Schwupp
carpe diem
III. Reich der Lichter, Große Fahrt
Nie wieder Deutschland
Erster Urlaubstag
Ein Schluck Rauch und Nebel
Das Guinness-Gleichnis
Letzter Urlaubstag
Aufbau Fernost
Kirschblütenfest
Ein Vorbild
Der Anfall
Neulich am Wasserloch: Wie einmal ein Däne, ein Brasilianer, ein Kambodschaner,
ein Belgier, ein Provenzale und ein Türke das Großwild belauerten
Auch das noch (II)
Beim Beschlendern der winterlichen Wienerstadt
Die Tür, das Fenster, die Primeln der Papst
Recitando (I)
Trotzdem
Recitando (II)
Bar Fabbrizio
Goldener Oktober
IV. Rosenkranz drauf und fertig
Lied vom unmöblierten Herrn
Fertig
Was dagegen hilft (♀)
Abschlußbericht zur 16. Woche
Was dagegen hilft (♂)
Erst hast du kein Glück
Nicht mal eine Implosion
Wieder einer dieser stinknormalen heißen Tage
Vom Verschwinden der Disteln
Jeden Morgen (unplugged)
Haßliebesgedicht
Des Teufels Amulett (Rückseite)
Schlußbilanz
Eines noch
V. Weshalb es im Paradies so gern regnet
Schön, daß du wieder da bist!
Jeden Morgen (plugged)
Der ideale Tag
Guter Geruch
Die Umarmung
Auf Leben und Tod
Herbstverborgenheit
Stille Post
Sag ich vorab schon für den Tag, da
VI. Gebell mit dunkelroter Scheune
Versuch eines Spaziergangs (Intro)
Wilder Rhabarber
Reich der Lichter, Große Fahrt
Liegenbleiben
Was zumindest schon mal tröstet
Anhaltende Wehmut bei schönem Wetter
Mittsommerduft
Kleine Nachtmusik
Der Ausflug
Was fehlt
Kollateralschaden
Die Sekunden davor
Bonus Track
Leseprobe
Die Sekunden davor
Die letzten Bilder, die ich seh’: ein Dauerlauf
an jener Küste, wo ich einst gerannt, im Wald,
dann auf dem Deich oder direkt am Wasser, bald
auf Sand, bald auch auf Kies, auf feuchtem Tang, landauf
landab zur Rechten Weizenfeld und Mohn und Wiese,
nur selten ein Gehöft, die weißlackierten Zäune
um leere Koppeln, dann Gebell mit roter Scheune,
zur Linken unbewegt das Meer, nicht eine Brise,
die jetzt noch kühlen könnte, da mein letzter Weg
hinab ins Schilf führt, wo ich endlich stürze – schnell
ein Blick noch auf das Netz an hölzernem Gestell,
ein Blick auf das vermorschte Boot, den morschen Steg
und einen bunten Schmetterling – welch ein Gefunkel!
Schon schließt er seine Flügel, und dann wird es dunkel.
Pressestimmen
„ein cooles Feuerwerk der Formenspielerei“
(WAZ, 26/5/11)
„Eine wahre Entdeckung, dieser Gedichtband. Matthias Politycki schreibt schöne, intime, zuweilen melancholische Gedichte, ganz eigen im Ton.“
(Elke Schlinsog, Radio Bremen, 1/12/10)
„so selbstironisch und leicht melancholisch, wie das auch in der Lyrik von Tucholsky oder Kästner durchklingt“
(Deutschlandradio, 1/11/10)
„Wucht en passant, die Politycki so gut beherrscht“
(Britta Koth, Unser Lübeck, www.unser-luebeck.de, 28/6/10)
„Seine Gedichte zeichnen sich durch Traditionsbewußtsein und Alltagsnähe aus, vor allem aber durch luziden, ebenso schwebeleichten wie sinnigen Sprachgebrauch.“
(Babette Kaiserkern, Märkische-Allgemeine, 10/10/09)
„Wortverspielte Welterkundungen, geistreiche Liebeserklärungen, witzige Beobachtungen, wurstige Schimpfkanonaden und melancholische Klagelieder über das Leben – Politycki spielt, meist souverän, mit der ganzen Formenvielfalt der deutschen Poetik.“
(Widmar Puhl, Die Buchkritik/SWR 2, 25/9/09)
„gesättigt mit Alltäglichem“
(Ulf Heise, Märkische Allgemeine, 1./2.8.09)
„Politycki liebt wie kaum ein anderer zeitgenössischer Dichter das Spiel mit den lyrischen Formen (…). Dennoch trifft der Begriff Metapoesie die Sache nur unzureichend, denn im Bewußtsein um die poetische Tradition gelingen Politycki immer wieder erstaunlich unverstellte Zeilen.“
(Beat Mazenauer, Volltext, Juni 2009)
„Zyklen, die vom Reisen, religiösen Gefühlen, ungezähmter Natur und permanenter Sehnsucht handeln (…). Ein schönes Timing der Erlebnislust, die nie aufhört.“
(HS, Buchkultur, Juni/Juli 2009)
„ein Buch für Leute, die Gedichte eigentlich ziemlich langweilig finden“
(Kristian Thees, Der gar nicht böse Lesezirkel/SWR 3, 1/6/09)
„Gedichte, hat Matthias Politycki einmal in einer Rundfunksendung (…) gesagt, seien für ihn immer eine Art Schwächeanfall. (…) Glücklicherweise wird Politycki mit einer gewissen Regelmäßigkeit von seinen lyrischen Schwächeanfällen heimgesucht (…). Viele davon sind für die gegenwärtige Zeit erstaunlich traditionelle Gedichte, und vor allem das im Deutschen so schwer zu bewältigende Sonett hat es Politycki angetan. (…) Politycki kennt die Instrumente, die Mittel, die Formen (…), dieses Festhalten an den Formen sammelt seine ‚Schwächeanfälle‘, diese Momente gesteigerter Emotionalität, in sprachlichen Gefäßen, die durchsichtig sind und leicht und durchaus haltbar.“
(Katharina Döbler, Radiofeuilleton/DeutschlandRadio Kultur, 25/5/09)
„der Lyrikband eines Profis, effektsicher, formbewußt, intelligent, abwechslungsreich.“
(Uwe Wittstock, Focus Nr. 19/4.5.2009)
„funkelnde Gedichte, die im Benn’schen Sinne ’nah am Stier kämpfen‘, sprich: aufgeladen sind mit Wirklichkeiten, aus denen Politycki maximale Möglichkeiten schöpft. (…) Fazit: brillant.“
(H.O., Bielefelder, April 2009)
„Polityckis neue Gedichte (…) handeln konkret, und kaum je ohne Witz, von gewöhnlichen Dingen, die doch außerordentliche und erstaunliche sind“
(Ralf Sziegoleit, Frankenpost, 17/4/09)
„Morgenstern? Kästner? Rühmkorf? – Ja, doch, es gab sie schon immer, jene Lyriker, die auf höchstem Niveau Gedichte zu schreiben vermochten, ohne dabei in kryptischer Melancholie zu ersticken. (…) Laut lesen, verstehen, leise schmunzeln, und wieder lesen.“
(Markus Bundi, Aargauer Zeitung, 11/4/09)
„geht ganz tief ans Herz“
(Susanne-Marie Wrage, Passage 2/DRS 2, 10/4/09)
„perfekt gemacht, bis in alle Details“
(Felix Schneider, Passage 2/DRS 2, 10/4/09)
„Reichtum an Stimmen, Tonlagen, Sprechweisen, Inhalten (…), locker verschmelzen das Hohe und das Niedere (…). Politycki ist da in jeder Hinsicht offen, ebenso wie er Derbheiten kennt, liebt und beherrscht er auch stille Nachdenklichkeit. (…) Einige Liebesgedichte nähern sich dem Unsagbaren. Und in der strengen 14-Zeilen-Form des Sonetts findet Politycki eine Möglichkeit zu empfindsamem Gesang. Alles in allem: üppige Vielfalt.“
(Rainer Hartmann, Kölner Stadt-Anzeiger, 4/4/09)
„Die Wortschöpfungen des promovierten Philosophen, Theater- und Literaturwissenschaftlers sind überwältigend – um nicht zu sagen: unnachahmlich erheiternd – und doch stockt dem verzückten Leser hin und wieder der Atem (…). Mit ‚Die Sekunden danach‘ beweist Politycki (…), daß Lyrik im deutschen Sprachraum völlig zu Unrecht jegliche Bedeutung verloren hat. (…) Zum Glück für die Leser, denn Politycki beherrscht es wie kaum ein anderer, die Selbstverständlichkeiten des Alltags verbal zu karikieren.“
(L. Hagen, Pirmasenser Zeitung, 1/4/09)
„Polityckis Gedichte (…) strotzen vor Lebendigkeit und Authentizität, regen zum Schmunzeln und zum Nachdenken an.“
(Catharina Blatt, Die Rheinpfalz, 30/3/09)
„Wer mal wieder Gedichte lesen und nicht erst dechiffrieren will, wer bei Heinrich Heine Freude findet an Ironie in Versform, bei Bertolt Brecht an bissig klugem Witz, bei Gottfried Benn am rasanten Zappen durch diverse Tonfälle, der ist gut beraten, seine Laune aufzubessern mit Polityckis neuer Gedichtsammlung ‚Die Sekunden danach‘. (…) Hier kennt einer sein Metier und seine Mittel und weiß exakt, was er will und wie er es erreichen kann. Hier hat einer nicht die geringste Lust, sich den üblichen Erwartungen des Lyrikbetriebs zu fügen, der vom Dichter so gern vage Empfindungen hören will, fein verteilt auf mysteriöse Zeilen im Flattersatz. (…) Matthias Politycki ist heute, nachdem Robert Gernhardt und Peter Rühmkorf gestorben sind, soweit ich sehen kann, der größte lebende Sprachkulinariker unter den deutschen Dichtern.“
(Uwe Wittstock, Die Welt, 21/3/09)
„Matthias Politycki verweigert sich der unmittelbaren Emphase. Gedichte sind für ihn vielmehr eine Form der mittelbaren Reflexion in verknappter, rhythmisierter, manchmal auch gereimter Form, die sich insgeheim aber dennoch ganz den Gefühlen von Liebe und Lebenslust oder den Ängsten vor Alter und Vergänglichkeit hingeben. (…) Hinter allen Ecken lauert hier stets der Tod. (…) Und obendrein ein großes Vernügen, was nicht unterschlagen werden darf.“
(Beat Mazenauer, Der Landbote, 14/3/09)
„ein feinsinniger, espritvoller und messerscharf beobachtender Lyriker“
(Katja Weiger-Schick, Zollern-Alb-Kurier, 14/3/09)
„amüsante, berührende und immer unterhaltsame Gedichte“
(Jasmin Herter, Schwarzwälder-Bote, 14/3/09)
„berührt und erheitert“
(Ralf Sziegoleit, Frankenpost, 11/3/09)
„Vergessen Sie manches, was Sie womöglich bislang über Lyrik dachten: daß sie eine Art Geheimlehre für Sensibelchen sei, stets ganzheitlich vibriere und – sprechen wir es deutlich aus – daß sie eigentlich nur etwas für Frauen sei. Matthias Politycki dichtet männlich. Leidend, nicht wehleidig. Zart, nicht zärtlich. Kühl, nicht kalt. (…) ein Genuß!“
(jkl, Leipziger Volkszeitung/Dresdner Neueste Nachrichten, 10/3/09)
„Mal gereimt, mal in freier Versform, mal hymnisch, mal hingeworfen, bringt Politycki auf den Punkt, worauf es ihm ankommt.“
(Ida Krenzlin, NDR Info/NDR Kultur, 4/3/09)
„Die Zärtlichkeit mit einem Funken Ironie zu servieren, das ist ein Ton, der so unnachahmlich menschenfreundlich ist, daß er der Politycki-Ton genannt werden darf. Ich freue mich, daß ich ihn oft und oft höre.“
(Wolfgang Frühwald, 23/2/09)
„Matthias Politycki verarbeitet auch in seinen neuen Gedichten so vergnüglich wie sprachspielerisch die vermeintlichen Banalitäten des Alltags – und offenbart darin eine oftmals verblüffende, bisweilen geradezu ausgebuffte Poesie. Immer ausgesprochen lässig (…), schlägt er in seinem neuen Band (…) auch ungewohnt ernsthafte, aufrechte, offen nachdenkliche Töne an.“
(Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 3/2/09)
„Polityckis Gedichte sind verständlich, also nicht hermetisch und auch sonst in keiner Weise poetisch verschwurbelt, sie widmen sich (meist) alltäglichen Begebenheiten, die wir alle nachvollziehen können. (…) Darüber können endlich auch mal all jene was sagen, die Gedichte sonst meiden wie der Teufel das Weihwasser. Dazu kommt, daß Politycki ein Meister des lyrischen Oeuvres ist, er beherrscht die tradierten Formen des Gedichts – Lieder, Sonette, Balladen, experimentelle Gedichte – mit einer Leichtigkeit wie sonst kaum jemand in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
(Jürgen Abel, Literatur in Hamburg, März 2009)
„In seinen 88 Gedichten zeigt Politycki, wie in alltäglichen Momenten Tiefgründiges aufblitzt.“
(News Zürich, 25/2/09)
„Ich lese mit solcher Freude, solchem Spaß in diesen Gedichten – muß nie den picklichen Lyrikadepten mimen, sondern bin immer auf Weltexkursion unterwegs: w-u-n-d-e-r-b-a-r! (…) So selten in unserer Lyrik, daß da nicht einfach losgestottert wird – Politycki macht die Türen zu seinen Texten weit auf. Ist ja egal, ob sich dahinter ein Labyrinth verbirgt. Da ist eine ganz kostbare Sammlung gelungen.“
(Jens Sparschuh, 19/2/09)
„Polityckis ironischer Blick auf auffällig-unauffällige Alltagsszenen und seine Leidenschaft fürs Schräge prägen auch seine Gedichte – meisterliche Spiele mit Reim und Rhythmus“
(aus der Begründung der Jury zur Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preises der Stadt München, 19/1/09)
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gedreht für: dasgedichtclip
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