Meisenfrei
Meisenfrei99 Gedichte
8. Oktober 2025 beim Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg.
Entstehungszeitraum: 25/05/2024 – 01/04/2025
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Weitere Formate und Veröffentlichungen
E-Book "Meisenfrei"

am 8. Oktober beim Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg
Über das Buch
„Nie wieder Deutschland“, „Blues Fighter“, „Viel zu viel Scheiße in Kalkutta“, „Endlich! Deutsche Gründlichkeit ist jetzt auch bei Toleranz und Vielfalt gefragt“, „Liebe für Fortgeschrittene“, „Was nervt (♀)“, „Trunkentiers Nachtgesang“, „Was trotzdem glücklich macht“… Auch in Polityckis neuem Lyrikband Meisenfrei geht es gleichermaßen formvollendet und schonungslos direkt zur Sache: 99 Gedichte ohne Wenn und Aber.
Wenn die Damen und Herren links und rechts am Tresen plötzlich drauflospoltern, wenn Martha am Nebentisch der Erzengel Tilman erscheint und von ihr gleich ins Gespräch gezogen wird, dann sind wir mittendrin in Matthias Polityckis Hamburger Stammkneipe Meisenfrei. Von dort geht es schnell in alle Welt und auf eine Grand Tour, bei der das Tresenparlando, die Poesie des Sake und der hohe Ton alttestamentarisch anmutender Psalmlieder zu einem unverwechselbaren Sound zusammenfinden. Da steht ein klassisches Sonett neben der Parodie eines deutschen Klassikers, ein formstrenges Haiku neben einem Objet trouvé aus dem Alltag. Die Liebe, der Tod und die vermeintlichen Banalitäten des Lebens, die großen Umbrüche der Gegenwart, hier sind sie frank und meisenfrei in Form gebracht.
Die Gedichte von Matthias Politycki sind poetische Momentaufnahmen aus dem realen Leben. Sie erzählen von der großen Verzweiflung und dem kleinen Kummer, aber auch von unverhofften Freuden, ja Übermütigkeiten, die uns tagtäglich widerfahren. In seinem neuen Gedichtband meldet er sich erstmals auch mit gesellschaftskritischen und politischen Gedichten zu Wort.
Inhalt
Worauf wartet ihr noch?
I. Für alles sagenhaft bereit
Ganz leicht soll dein Herz auf dieser Reise sein
Schrei der Wildgänse
Krank im Hotel
Versuch eines Entschlusses
Ich muß dir was sagen
Siebzehn Tage
In den Tagen danach
Sehr beschäftigt
Ostwind
Meine Mutter (II)
Warum verkriecht sich so einer wie ich am hellichten Tag im Bett?
Viel zu viel Sonne an diesem Tag
Vorfreude
Dinge, die unbedingt mitmüssen
II. Erste Einwienerung
Dinge, die nicht an ihrem Platz sind
Das Wiedersehen
Kalendergedicht (I)
Der Postbote
Die Nachbarin
Die Kellnerin
Nicht mal eine Bagatelle
Einmal im Leben
Auf eine, die vorüberging
III. Mein Freund Akira
Akira und die Frauen
Ein schöner Abend im Gasthaus „Hachiman“, zunächst
Die Poesie des Sake
Haiku-Rausch
Verkostungsnotiz
Akira lacht, Akira lächelt
Kaiser am Tag danach
IV. Dann aber flammen die Lichter auf
Das Asahi-Gleichnis
Herbstliches Erschrecken in Kyoto
Nasengrab
Und plötzlich hat keiner mehr Hunger
Viel zu viel Scheiße in Kalkutta
Gib’s auf!
Meine Kreuzung
Bristol für Helden
Zweipfundmünzengroßes Kino
Männerding
Ein Leben lang
Zum ersten Mal in meinem Leben
Meine Mutter (III)
Alles ist aufgebraucht, alles ist leer
Der Ruf des Südens am Mittag im Mai
V. Heimatkunde
Neues vom Heiligen Hinterfotz
In der Miesbacher Lederhosenbar (I)
Saftiges Gedicht
Dr. Daxenbergers Liste unheimlicher Freuden
In der Miesbacher Lederhosenbar (II)
Endlich! Der erste gendergerechte Frühling zieht ein
Korrektes Sonett
Endlich! Deutsche Gründlichkeit ist jetzt auch bei Toleranz und Vielfalt gefragt
Nie wieder Deutschland (II)
Wer ist schuld
Was trotzdem glücklich macht (♂)
Der Allerbarmer
VI. Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen
Ankündigung des Strafgerichts
Wie lang noch soll der Wind geweidet werden?
Im Namen des Herrn
Selbstherrlichkeit des Herrn bei wachsendem Selbstzweifel
Merket auf, ihr Grundfesten der Erde!
Zu dir bin ich gesandt als harter Bote
Das Strafgericht
VII. Keine weiteren Erzengel
Der Heilige
Blues Fighter
Der Edelschuster von Hamburg-Hoheluft zieht vom Leder
Shiva vorm Spieglein an der Wand
Der Anfall (II)
Die Naßwalderin
Die Zungenschrittmacherin
Die Vögelkönigin
Umfrage des Allensbacher Instituts
Trunkentiers Nachtgesang
Zwei Kaiser in der Nacht
VIII. Anhaltender Abgang. Drei Sorten Katerstimmung
Erste Sorte
Meisenfreier Abend mit Freunden: Geteilt haben
Übler Rest einer rauschenden Nacht (rot*)
Zweite Sorte
Was nervt (♂)
Sonntagsmatinee
Was nervt (♀)
Vernissage
Übler Rest einer rauschenden Nacht (weiß*)
Dritte Sorte
Katerstimmung
Kalendergedicht (II)
Liebe für Fortgeschrittene (I): Geteilt haben
Samstagnachmittagserklärung
Liebe für Fortgeschrittene (II)
Für die Zeit nach der Zeit
Das Schmuckkästchen
IX. Letzte Reise
Der Ausflug
Das Geheimnis
Semiotik (III)
Dem leicht verzagten Freund zum Sechzigsten
Grabrede auf unsern Nachbarn Ansgar Wischenbart
Nur das Dunkle, das bleibt
Nichtsdestotrotz, es bleibt die Wunderschönheit des Lebens
Ganz leicht soll dein Herz auch auf der Heimfahrt sein
Die Leere danach
Leseprobe
Meine Mutter (III)
Als ich sie so aufgebahrt liegen sah,
war sie viel schöner,
als ich sie in Erinnerung hatte,
ganz edel und fein,
fast wie eine indische Maharani,
die nur mal eben ihren Kopfschmuck abgelegt hatte,
um sich zwischen zwei Empfängen
ein paar Minuten auszuruhen
Da begriff ich,
was ich sechzig Jahre lang übersehen
und verkannt und versäumt hatte.
Ich beugte mich
und bat um Verzeihung.