Borderline: heiliges Schreiben heute

Borderline: heiliges Schreiben heuteGespräch mit Andreas Urs Sommer und Heike Gfrereis

erschienen/erscheint bei:

Heike Gfereis (Hg.): Dichterruhm und Unsterblichkeit. Eine Marbacher Vortragsreihe zum Schillerjahr 2009, S. 43-67. Zum Download auf der Homepage des Deutschen Literaturarchivs Marbach, http://www.dla-marbach.de

Entstehungszeitraum: 01/12/2009

Interview

1. Wo trinkt man das beste Bier in London?

Überall dort, wo es Guinness gibt; auf den Inseln schmeckt es weit besser als bei uns – und nach einem englischen real ale, egal welchem, wie die reinste Belohnung.

2. Und in Tübingen?

Da wird man auf ein Guinness nicht unbedingt zurückgreifen müssen; aber ein Stuttgarter Hofbräu muß es für meinen Geschmack auch nicht unbedingt sein. Ich bin gespannt!

3. Was machen Sie zuerst wenn Sie in einer Stadt ankommen?

Ich vertiefe mich in den Stadtplan, lese ihn wie einen Roman. Lange. Denn: Ein Stadtplan IST ein Roman. Erst wenn ich alles zu wissen glaube, gehe ich los – um mich selbst zu widerlegen.

4. Ein Buch-Tipp!

Stefanie Schütte: Mode, Fashion, Haute Couture. Die 101 wichtigsten Fragen (C.H. Beck) – man liest sich bereits im Inhaltsverzeichnis fest: „Was macht einen guten Anzug aus?“, „Was sind die fünf größten Modesünden bei Damenbekleidung?“, „Warum tragen so viele Leute in sogenannten Kreativbranchen Schwarz?“, „Kann ich bei der Krawattenwahl Fehler machen“? Und so geht es weiter und weiter, bis … man plötzlich überrascht feststellt, daß man bereits bis zur letzten Seite gelesen hat.

5. Ihr liebster Trinkpartner?

Jeder, der mithalten kann. Nämlich beim Geschichtenerzählen.

6. Ihr nächstes Lebensziel?

Dortmund, am 26.5. Tagsdrauf Ludwigsburg, 27.5. Und dann auch schon Tübingen!

7. Ihr Lieblingsgedicht

„Maxwell“ von Hellmuth Opitz, es beginnt mit folgenden Versen:

Der Mann, der morgens Kaffee macht.
Der sein Glas aufschraubt und zu den
Instant-Körnern sagt:
Jungs, es wird ein heißer Tag heute.
Einige von euch werden nicht
zurückkommen […]

(aus: Gebrauchte Gedichte. Bielefeld: Pendragon 2003)

8. Der Unterschied zwischen Tübinger Bücherfest und Münchner Literaturfest?

Das Tübinger Bücherfest gibt es nun schon zum siebten, das Münchner Literaturfest erst zum zweiten Mal – wir können von Tübingen also noch einiges lernen. Aber 120 Veranstaltungen in drei Tagen, das werden wir in München nie schaffen.