Ein Satiriker auf Kreuzfahrt

Ein Satiriker auf KreuzfahrtInterview: Jörg Steinleitner

erschienen/erscheint bei:

gekürzt in: Thalia Magazin 3/08

Entstehungszeitraum: 10/08/2008

Interview (Kompletter Text)

1. Verraten Sie uns Ihren Lieblingsort in Hamburg?

Das „Pamukkale“, hier gibt’s nun mal die weltbesten Döner. Jede Wette.

2. Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten?

Einen Dauerlauf, gemeinsam mit „Onkel“. Wir starten am Kaifu-Ufer, neuerdings in Sorge, daß es uns demnächst wegprivatisiert wird.

3. Was in Hamburg würden Sie einem Besucher der Hansestadt unbedingt zeigen?

Die Ecke Susannenstraße/Schulterblatt in einer Freitagnacht, das schlägt die landläufige Vision von Berliner Nachtleben um Längen.

4. Was nicht?

Ein Stück Butterkuchen.

5. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Mit einem spontanen Blockflötenkonzert auf einer Nachbarparty; als der Hut rumging, kapierte ich mit meinen 6 Jahren erst mal gar nichts.

6. Und wofür haben Sie es ausgegeben?

Ich nehme an, für ein Wiking-Auto.

7. Was ist für Sie das vollkommene Glück?

Morgens beim Augenaufschlagen festzustellen, daß man neben der Richtigen liegt.

8. Was macht Ihnen Angst?

Die grassierende Mediokrität.

9. Was verzeihen Sie sich am ehesten?

An guten Tagen fast alles, an schlechten nichts.

10. Was anderen?

Auch an guten Tagen – erst mal – nichts.

11. Was wollten Sie immer schon mal tun, haben sich aber nie getraut?

Mit dem Rucksack durch Schwarzafrika reisen, jenseits aller touristischen Routen.

12. Welchen anderen Beruf würden Sie gern mal ausprobieren?

Schlagzeuger. Ein alter, eigentlich längst verjährter Jugendtraum.

13. Was würden Sie als Bundeskanzler sofort ändern?

Das Wahlrecht.

14. Welcher war der schönste Tag in Ihrem Leben?

Der 4. Dezember 1992.

15. Wer ist Ihr Lieblings-Senator im Roman oder in der Wirklichkeit?

Massimo Struffi.

16. Welches Buch wollen Sie unbedingt noch lesen?

„Was fliegt denn da?“

17. Welche Theaterinszenierung schätzen Sie am meisten?

Diejenige, bei der man von der Inszenierung so gut wie nichts mitbekommt; ist nach dem Siegeszug des Regietheaters leider selten geworden.

18. Welches Mitbringsel aus Hamburg würden Sie verschenken?

„Das kleine Kielschwein“.

19. Was ist aus Ihrer Sicht das schlimmste Vorurteil über Hamburg?

Daß es hier keine guten Brezeln gibt. Leider stimmt es.

20. Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Eine hochseetaugliche Motoryacht, um so schnell wie möglich wieder wegzukommen.

21. Welchen Titel sollte Ihre Biografie tragen?

„Na servus, des hätt’ ma“

22. Und was bedeutet es Ihnen, prominent zu sein?

Man darf Fragebögen ausfüllen.