„‚Um Trump beizukommen, muß man den Macho spielen können’“

In den letzten Jahren wurde der Mann in der öffentlichen Wahrnehmung fast nur noch als toxisch betrachtet. Oder aber es war die Rede vom „alten weissen Mann“, womit ein Auslaufmodell gemeint war. Doch nun fordert jemand wie Mark Zuckerberg plötzlich wieder mehr maskuline Energie. Was ist passiert?

Wir haben über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, eine wichtige Diskussion über Geschlechterrollen geführt. Dabei haben wir jedoch völlig aus dem Blick verloren, daß außerhalb dieses Diskurses die traditionellen Geschlechterrollen weiterexistiert haben. Jetzt geschieht nicht etwa eine Rückkehr zu früheren Mustern, sondern eine Klarstellung durch die Realität. Die Intellektuellen werden darauf aufmerksam gemacht, was sie lange verdrängt, übersehen oder allzu pauschal als toxisch abgewertet haben.

Zur Männlichkeit gehört eben auch Stärke und Härte zeigen?

Es gibt Situationen, in denen man seine Position klar und entschlossen vertreten muß. Wer für gewisse Werte und Überzeugungen steht, wird sie verteidigen wollen – wenn nötig, auch in letzter Konsequenz. Das erfordert Qualitäten, die heute vielleicht als altmodisch gelten, aber wir haben es ja auch plötzlich mit Gegnern zu tun, die sich alter, ja geradezu archaischer Rollenmuster bedienen.

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