Umwertung aller Werte?
Umwertung aller Werte?Deutsche Literatur im Urteil Nietzsches
De Gruyter, 7/89
Reihe: Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung 21
https://www.degruyter.com
447 Seiten
1989 Leinen | Reprint 2018
ISBN 978-3-11-011709-7
Ladenpreis € [D] 209.00*
UVP US$ 293.00 / GBP 190.00
Weitere Formate und Veröffentlichungen
E-Book "Umwertung aller Werte"
Februar 2018
ISBN 978-3-11-086836-4
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Über das Buch
Der Philosoph Nietzsche beabsichtigte eine „Umwertung aller Werte“; trifft das auch auf den Philologen Nietzsche zu? Systematische Gesamtuntersuchung von Nietzsches literarischen Wertungen.
Nietzsches literarische Wertungen stehen nicht für sich, demonstrieren seine Philosophie vielmehr am praktischen Beispiel. Der erste Teil der Arbeit (Kap. I und II) widmet sich demnach der Frage, wie Nietzsche denkt – und wie insbesondere seine angeblichen „Widersprüchlichkeiten“ auflösbar sind -, der zweite Teil (Kap. III-V) demonstriert diese Art des Denkens an seinem „unzeitgemäßen“ Urteil über literarische Epochen, Werke und Autoren.
Erweiterte Diss. München 1987.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung v
Einleitung 1
Kapitel I: Das Problem des Widerspruchs bei Nietzsche 20
1. Die acht verschiedenen Möglichkeiten, Nietzsche zu lesen 25
a) Die rigoristische Methode 25
b) Die streng philologische Methode 26
c) Die Periodisierungsmethode 27
d) Die Kardinalisierung der Widersprüche 28
e) Die perspektivistische Methode 30
f) Ästhetisierender Ansatz 31
2. Nietzsche, Sophist oder Erzieher? 32
a) „Mein ehrliches Gesicht“ 37
b) Unfreiwillige „Ewige Wiederkehr des Gleichen“ 39
c) „Nietzsche als Erzieher“ 42
d) Nietzsche als SeIbsterzieher 43
3. Was eigentlich heißt „Perspektivismus“? 47
a) Widerspruch, Gegensatz, DiaIektik u.ä. 48
b) „Perspektivismus“ als Struktur des Denkraumes? 54
c) Perspektivismus in der Philosophie der Moderne 58
d) Perspektivismus in der Literatur der Moderne 60
– „Du widersprichst heute dem, was da gestern gelehrt hast – Aber dafür
ist gestern nicht heute, sagte Zarathustra.“ 64
4. Schlußbemerkung zum ersten Kapitel: Perspektivismus – Mittel oder Zweck 71
Kapitel II: Zum Umgang mit „Widersprüchen“ im Hinblick auf Nietzsches Beurteilung deutscher Literatur 74
1. Die triadische Einheit des Werkes 75
2. Esoterik – Exoterik 85
a) Radikalsprache 86
b) Leidenschaft vs. Objektivität 88
c) „Gute“ und „schlechte“ Rache 94
d) Mit dem Hammer philologisiert 95
e) Zwei Nietzsches 96
f) „Bildersprache“ 100
3. Umbegreifung der Begriffe 101
a) Eindeutige oder zweideutige Begriffe? 103
b) Dialektische Fassung der Begriffe 110
c) Die perspektivische Fassung der Begriffe 116
4. Experimentalphilologie 118
a) Der Versuch der Selbstüberwindung 120
b) Die Theorie-Praxis-Schere 131
c) Dialektik als Zweifrontenkrieg 139
5. Fließende und feste Wertungen 145
a) „Mihi scribo“? 145
b) Jeder Autor ein Typus 149
6. Kampf als Wettkampf 159
a) Ungerechtigkeit als Prinzip der Subjektivität 162
b) Lüge als eine Form der Wahrhaftigkeit 166
c) Verschweigen und Nicht-wissen-Wollen 170
d) Die Maske aus Stärke, die Maske aus Schwäche 176
7. Schlußbemerkung zum zweiten Kapitel: „Gelegentliche Unstimmigkeiten“ 184
Kapitel III: Umbegreifung der Epochenbegriffe 188
1. Aufstieg und Fall: Renaissance vs. Barock 198
2. Das 18. Jahrhundert: Aufklärung vs. Sturm und Drang 205
– Empfindsamkeit 211
– Sturm und Drang 213
– Abwertung des Genies 215
3. Goethe-Zeit: Klassik vs. Romantik 220
– Klassik 220
– Romantik 230
– Biedermeierliche und jungdeutsche „Romantik“ 243
4. „Moderne“: Realismus vs. décadence 253
– L’art pour l’art 254
– Realismus 256
– Naturalismus 258
5. Schlußbemerkung zum dritten Kapitel: Dialektische Abfolge literarischer Epochen 262
Kapitel IV: Trennung von Person und Werk 266
1. „Umgekehrter Biographismus“ 270
2. Sittlichkeit, christliche und nationale Gesinnung als ästhetische Werke 276
a) Neues Goethebild als exemplarischer Ausdruck eines neuen Literaturverständnisses 279
– Sinnlichkeit 280
– Heidentum 283
– Kosmopolitismus 284
b) Neues Heidenbild: Ausdruck fester oder fließender Wertungen? 286
– Dauer im Wechsel: Die perspektivische Dialektik der Beurteilung Heines 292
3. Goethe als Mensch, Goethe als Künstler 295
a) Vereinzelung Goethes zur „grossen Ausnahme“ 295
b) Idealisierung Goethes zum Typus 299
c) Versuch der Selbstüberwindung: Goethe als „höheres Selbst“ 307
d) Kritik des Werkes 312
– Faust 318
4. Trennung von Ästhetik und Moral 328
a) Ablösung des Schönen vom Wahren und Guten 333
b) Relativierung der Schönheit zu Schönheiten 343
– Die „schöne Seele“ 347
– Das Erhabene 349
c) Aufwertung des Häßlichen, der Lüge und des Bösen 352
– Das Häßliche 352
– Das Böse 355
d) Schiller und Nietzsche: die Distanz der Nähe 364
– „Moral“ vs. „Leben” 367
– Wohlgefallen am Schönen – mit und ohne Interesse 373
5. Schlußbemerkung zum vierten Kapitel: Das Verhältnis von Form und Inhalt 377
Kapitel V: Dialektik des Kranken 384
1. Vom Gesunden über das Kranke zur „großen Gesundheit“ 391
– Die große Gesundheit 398
2. Autoren „an der Grenze“ 400
a) „Auf dem schönsten Wege“: Kleist 401
b) Hölderlin, der „Ultra-Platoniker“ 410
– Genie und Wahnsinn 414
– „Der verfluchte ‚Idealismus’“ 419
3. Schlußbemerkung zum fünften Kapitel: Krankheit als bloße Schwäche 427
Literaturverzeichnis 431
Register 440