Welttag des Buches … aber auch des Bieres

Welttag des Buches … aber auch des Bieres„Sonntagsgespräch“ mit Christian von Zittwitz

erschienen/erscheint bei:

u.d.T. „Matthias Politycki zum Tag des Buches … aber auch des Bieres“ auf http://www.buchmarkt.de, 17/4/11

Entstehungszeitraum: 14/04/2011

Interview (Kompletter Text)

In Ihrem Buch „Jenseitsnovelle“ dreht sich alles um Glück und Unglück in der Liebe. Was bedeutet für Sie Liebe?

Jeden Morgen aufzuwachen und erfreut festzustellen, daß man genau neben der Richtigen liegt und mit keinem anderen in der Welt tauschen möchte.

Wie bringen Sie Ihre Liebe zum Ausdruck?

Wir überraschen uns gegenseitig immer noch, nach über 18 Jahren. Ein gemeinsamer Alltag ist jedoch wichtiger als die Überraschung zwischendurch. Es ist vor allem das Grundvertrauen, auf dem alles aufbaut.

Der Tod kann diese Liebe zerstören. Auch in Ihren Büchern spielt er eine vorherrschende Rolle. Warum beschäftigen Sie sich so intensiv mit dem Tod?

Weil ich Angst davor habe. Zweimal wäre ich beinahe gestorben. Einmal bei meiner Geburt, die sich über sehr viele Stunden hingezogen hat. Ich war dabei mehrmals klinisch tot, sicher eine prägende Erfahrung. Und vor 15 Jahren wäre ich in Afrika fast an einer Blutvergiftung gestorben. Meine Frau hat mich gerade noch ausfliegen lassen, dank ihrer schnellen Reaktion und einer Notoperation habe ich überlebt.

Eine Nahtoderfahrung?

Eine unheimlich angenehme! Ich erinnere mich an warme helle Farben. Die wenigen Male, als ich aufschreckte und man sich besorgt nach mir erkundigte, habe ich allen gesagt, es ginge mir blendend und man solle mich einfach in Ruhe liegen lassen.

Hat Ihnen Ihr Glaube geholfen?
Es war der feste Glaube daran, daß ich eine Aufgabe in diesem Leben zu erfüllen habe und daß sie noch nicht geleistet war. Vor allem aber natürlich die Liebe meiner Frau, die alles in Bewegung gesetzt hat.

Wann ist Ihr Glaube in Ihrem Alltag präsent?

Ich spüre ihn, wenn meine Frau mich anstrahlt und ganz sicher ist, daß wir uns nach dem Tod wiedersehen. Der Funke ihres tiefen Urvertrauens in die Welt überträgt sich auf mich, den Ungläubigen, dann bin ich für eine Weile beruhigt. Es beschäftigt mich nämlich sehr, daß einer vermutlich früher sterben muß als der andere.

Wie bereiten Sie sich auf den Tod vor?

Indem ich dieses Buch und auch schon viele Gedichte geschrieben habe, die sich damit befassen, das Thema verläßt mich einfach nicht. Manche Gedanken muß man wohl öfters denken, ehe man sie erträgt.

Zurück zum Leben. Zu Recherchezwecken sind Sie viel unterwegs. Welche Teile der Welt möchten Sie noch kennen lernen?

Oh, da gäbe es viele. Mir gefällt die Welt als Ganzes, die Vielheit ihrer Möglichkeiten. Arktis und Antarktis würde ich gerne noch sehen. Aber wenn es etwas Spezielles sein soll, dann möchte ich noch einmal ganz bodenständig, mit einem Rucksack und ein, zwei Freunden, durch Schwarzafrika reisen. Da hatte ich meine Grenzerfahrung, da will ich wieder hin.